Die ALTE Version ist die von 2009. Es handelt sich hier um "Kapitel 2 - Verwirrungen"
Ich glaube, man bemerkt sehr schnell, wie sich mein Schreibstil in den letzten Jahren verändert hat!
Die gebetate Version der überarbeiteten Fassung von Kapitel 2 (Die Version in der FF seit April 2011)
Kapitel 2: Verwirrungen
(Bella PoV)
Ich wusste viel über die Legenden der Vampire. Mehr, als ein normales Mädchen im Staat Washington über Vampire wusste oder eigentlich wissen sollte. Es gab unzählige, tausende Versionen des "Blutsaugers", in allen möglichen Sprachen, aus allen möglichen Ländern.
Und jede Geschichte war eine andere, jede Geschichte war auf ihre ganz eigene Art und Weise einzigartig. Damals, als ich Edward kennen lernte und zum ersten Mal darauf kam, über Vampire etwas nachzuforschen, hatte ich in Büchern und den Foren des Internets viele dieser Legenden entdeckt.
Es gab sowohl brutale als auch märchenhafte Versionen des Vampirs, sowohl Blutrünstige und auch die Versionen, in denen Vampire die "Guten" waren, wenn man es so nennen konnte.
Durch die Cullens hatte ich ebenfalls viel erfahren – auch wenn Edward sich immer bemühte, dass ich nicht zu viel über seine Welt wusste, die er nicht als angemessen für mich empfand.
Ich hatte viel gehört, viel gelesen... aber noch nie hatte ich von einem Reinblüter gehört.
Als Aro diese Worte aussprach, war meine erste Reaktion ein entsetztes Schaudern. Sobald ich nur den Namen "Reinblüter" hörte, überzog eine Gänsehaut meinen Körper und ein Gefühl der Angst und Dunkelheit machte sich in mir breit, obwohl ich noch nie etwas von diesem Wesen gehört hatte. Ja, ich wusste noch nicht einmal was für eine Gefahr derjenige ausmachte... aber meine Reaktion war wie ein Reflex.
Meine zweite Reaktion war Verwirrung.
Was würde er, der Reinblüter, für Probleme mit sich bringen? Wer oder was war er überhaupt und was wollte er? Ich schloss daraus, dass Aro sich den weiten Weg aus Italien gemacht hatte, dass die Angelegenheit ernst zu nehmen war. Logischer Weise musste der Reinblüter etwas besonderes... oder wirklich gefährliches sein.
Aber wer, zum Teufel, war nun dieser Reinblüter?!
Fragen über Fragen sammelten sich in meinem Kopf und ich fühlte mich, als würde dieser von der Fülle zu platzen drohen.
So ein Gefühl hatte ich noch nie zuvor gehabt. Weder diese... Kälte, diese Angst, die mich überfiel, nur wenn ich diesen Namen hörte, ohne ihn je gekannt zu haben.
Und jetzt dieses Gefühl im Kopf.
Was war mit mir los? Was war dieser Reinblüter? Und warum reagierte ich so extrem auf das Ganze?
Edward nahm mich fester in den Arm und blickte mich an, sodass ich wusste, er wünschte sich genau in diesem Moment nichts sehnlicher, als dass er meine Gedanken lesen könnte. Wusste er etwas über den Reinblüter? Wusste er, über was Aro redete?
Wussten die restlichen Cullens es?
Ich blickte mich um. Alle im Raum waren erstarrt, nur Aro und seine Wache blieben ruhig.
Carlisles sonst so ruhiges Gesicht war in sich zusammengefallen; er blickte Aro nur noch entsetzt an. Esme wimmerte und klammerte sich an Carlisle Arm, wie als hätte sie Angst, sie könne im nächsten Moment von ihm weggerissen werden.
Auch Alice, Emmett, Jasper und sogar die sonst so gefühlskalte Rosalie waren entsetzt von der Nachricht – von dem Namen, den Aro genannt hatte.
Sie alle wussten etwas, was ich nicht wusste. Sie alle wussten etwas über den Reinblüter.
Wieder ein Schauer.
„Was...was ist mit ihm?“, fragte Esme leise. Ich blickte sie überrascht an. Es war das erste Mal dass sie als Erste das Wort an Aro richtete.
„Nun“, sagte Aro und blickte uns alle entschuldigend an. „Es sieht so aus, als wenn... nun ja, ich befürchte, dass er sich bedauerlicher Weise hier in Forks aufhält.“
Die Cullens rangten alle nach Luft, Edwards Arme schlangen sich wie zwei Boa Constrictors um mich, als wäre dieser Satz ein Signal für ihn gewesen, mich zu beschützen. Und das war es wahrscheinlich auch.
Ich konnte es nicht richtig einschätzen. Aber der Tatsache nach, dass mir nie etwas von dem Reinblüter erzählt wurde und die Cullens so entsetzt waren, musste es etwas Schlimmes sein. Etwas sehr Schlimmes.
Und was war dieses Gefühl? Dieses... Gefühl der Beklommenheit, der Angst?
Ich stempelte es für den Anfang als Intuition ab, weil ich keine andere Erklärung fand.
Was war dieser Reinblüter? Zum tausendsten Male - so kam es mir jedenfalls vor - erschien diese Frage in meinem Kopf.
Reinblüter... Mit Sicherheit war es ein Vampir. Es konnte gar nichts anderes sein.
Doch woher... Reinblüter? Blut?
Vampire besaßen kein Blut, ihre Adern waren blutleer.
Was war es dann? Ein Mensch? Das bezweifelte ich. Es gab keinen Mensch, den die Volturi fürchteten. Es gab keinen Mensch, den überhaupt ein Vampir zu fürchten hatte.
Dieser Reinblüter... er war also, wie es schien, hier in Forks. Schon wieder dieser Schauer.
Er war hier. Hier, vielleicht ganz in der Nähe. Im nächsten Moment könnte er durch das Fenster springen und uns alle... ja, was wollte er eigentlich hier? Warum war er eine Gefahr?
„Ähm...“, sagte ich mit piepsiger Stimme. „Wer ist denn der Reinblüter?“
Edward zuckte zusammen und sah Aro zunächst wütend an, dann blickte er zu mir und sein Blick wurde warm, fürsorglich und ... ängstlich.
Aro selbst sah Edward nur verwirrt an. „Du hast ihr nicht...?“, setzte er an, doch Edward unterbrach ihn scharf.
„Nein!“
Dann stand mein Geliebter plötzlich auf und zog mich mit sich.
Was war denn jetzt los? Warum war er so wütend?
„Edward?“, fragte ich verwirrt, als er mich aus dem Raum zog – sich zu wehren war so oder so zwecklos, das wusste ich nur allzu gut aus der Erfahrung heraus.
„Wir gehen“, sagte er nur trocken.
„Aber warum denn? Hab ich was Falsches gesagt?“, fragte ich und meine Stimme wurde immer schriller. Was zum Teufel war hier los?
Als wir aus dem Haus getreten waren und direkt vor seinem Volvo standen, weigerte ich mich, einzusteigen und sah ihn stattdessen fragend an.
„Steig ein, Bella“, sagte er schier ruhig, aber ich konnte an seinem angespannten Kiefer sehen, wie nervös er zu sein schien.
„Nein. Sag mir erst, was ich falsch gemacht habe.“ Ich blieb trotzig.
Die Antwort kam prompt. Edward hob mich plötzlich hoch, und ehe ich mich versah, saß ich angeschnallt in seinem Volvo und Edward neben mir gab Gas.
Ich sah im Seitenspiegel das Cullen-Haus immer mehr verschwinden und wandte mich dann an Edward, der seine Hände wütend in das Lenkrad gekrallt hatte.
„Was. War. Das?!“, fragte ich und betonte jedes einzelne Wort so fordernd wie es mir möglich war.
Er blickte mich an und seufzte, seine Hände entspannten sich etwas.
„Bella, ich will, dass du alles, was du heute gehört hast, vergisst.“
„Aber warum denn?“, fragte ich, weil ich das Theater, was Edward veranstaltete, einfach nicht verstand. So kannte ich ihn nicht. Und ich traute mich nicht mehr, den Namen auszusprechen. >Reinblüter<...
„Bitte, Bella“, sagte er nur und ich konnte sehen, wie sich sein Gesichtsausdruck langsam entspannte.
Doch die Angst in seinen Augen war noch nicht gewichen.
Die Ursprungs-Version von Kapitel 2 (2009):
Moment mal.
Halt.
Was?
Wer ist denn der >Reinblüter<?
Bei dem Namen spürte ich, wie mir ein kalter Schauer über den Rücken lief. Nicht der übliche, kalte Schauer, der mir über den Rücken lief, wenn ich Edwards eiskalte Haut berührte. Der Schauer, der mir bei diesem Namen über den Rücken lief, war eine Art Furcht. Oder Warnung.
Ist das ein geheimer Codename? (Meine Fantasie wurde immer ausgeprägter, bis zur Verfolgung von Dealern und Mördern)
Ich blickte verwirrt um mich. Die Cullens, die bis jetzt so lässig gewesen waren, erstarrten allesamt. Auch Edward. Ich blickte ihn an.
»Was ist mit ihm, Aro?«, fragte Carlisle besorgt nach ein paar Sekunden (Für Vampire eine ewig lange Zeit, so hat es mir Edward erzählt) Schweigen.
»Nun...«, begann Aro. »Ich fürchte, er ist hier. In Forks.«
Die Cullens rangenn alle gleichzeitig nach Luft.
Ich runzelte die Stirn.
Das ergab keinen Sinn für mich.
Wer war denn dieser Reinblüter?
Also, jedenfalls, da war ich mir sicher, kein Vampir. Er hieß schließlich Rein-Blüter. Blut. Vampire haben kein Blut im Körper, außer, wenn sie es trinken.
Dann war es also ein Mensch? Da war ich mir nicht so sicher. Die Cullens würden sich nicht von einem Menschen bedroht fühlen.
Was war er dann?
Er war hier in Forks und anscheinend eine Gefahr...
Noch ein kalter Schauer.
Ich schluckte. Besser, ich hörte auf, mir vorzustellen, wer das war. Ich beschloss, einfach nachzufragen.
»Ähm.«, begann ich leise, piepsig.
Ein Mensch hätte mich gefragt, ob ich wiederholen könne, er habe nur ein Fiepen verstanden. Doch alle Vampire konnten mich dank ihrer ausgeprägten Sinne hören, egal, wie leise ich sprach.
Deshalb drehten sich jetzt alle zu mir, immer noch stramm wie Statuen.
Oh Gott. Ich wurde knallrot. »Ähm...Also...«, begann ich. Dann verlor ich den Faden.
Aro half mir weiter. »Ja, Bella?«
»Ich hab da was nicht verstanden...«, sagte ich. Oh Gott. Wie sie mich anstarrten. Neugierige Blicke sind das Schlimmste.
Aro blinzelte kurz. »Was denn?«
»Ähm...Wer ist denn dieser ... >Reinblüter<?«
Edward zuckte zusammen. Er starrte mich an.
Aro blickte Edward verwirrt an. »Du hast ihr nicht...?«
»Nein.«, sagte Edward barsch. Dann stand er auf und zog mich mit sich.
Was war denn jetzt los? Edward war sauer?
»Wir gehen.« Mit diesen Worten zerrte er mich aus der Eingangstür des Hauses.
»Warum denn? Hab ich was Falsches gesagt?«, fragte ich, weigerte mich, in seinen Volvo einzusteigen, den er direkt vor der Eingangstür geparkt hatte.
Edward antwortete nicht. Er hob mich plötzlich in das Auto, schnallte mich blitzschnell an, und saß im selben Moment schon auf dem Fahrersitz. Dann gab er Gas.
Ich fragte nicht nach, warum wir gegangen waren. Sein Gesichtsausdruck sagte alles. Doch irgendwann überwand ich mich, ihn fordernd anzugucken und zu fragen:
»Was. Sollte. Das?«
Er blickte mich an und seufzte.
Dann wurde er wieder ernst.
»Bella, ich will, dass du den >Reinblüter< vergisst. Dieses Wort vergisst.«
»Aber warum denn?«, fragte ich. War es so schlimm?
»Bitte, Bella.«, sagte Edward nur.
Uh... was soll ich sagen? Man merkt, dass diese Version etwas *hüstel* älter ist...
(c) 2009/2011 by Isabelle Cullen